ECHT ANALOG: LOCHKAMERAS ZUM SELBERMACHEN
Wollt ihr eure eigene Analogkamera basteln? In diesem Blogbeitrag zeige ich euch, wie ihr mit wenig Aufwand eine funktionierende Lochkamera bauen könnt.
In der heutigen Zeit mit den überall präsenten Smartphones und Selfies, gewinnt die Ästhetik der alten Analog-Fotografie wieder an Bedeutung. „Vintage-Filter“, die digitalen Fotos den Charme vergangener analoger Zeiten verleihen sollen, gehören zu den beliebtesten Effekten auf Instagram und anderen Fotoplattformen.
Aber wie wäre es, eine einfache analoge Kamera selber zu basteln? Eine Lochkamera (englisch: pinhole camera) ist die simpelste Form einer Fotokamera und lässt sich mit etwas handwerklichem Geschick und Materialien, die ihr wahrscheinlich alle zuhause habt, selber bauen.
Eine Kamera aus Karton
Eine Lochkamera ist im Prinzip nichts anderes, als ein geschlossener, abgedunkelter Behälter, in den ihr auf einer Seite ein kleines, wiederverschliessbares Loch bohrt. Auf der gegenüberliegenden Innenseite könnt ihr dann Fotopapier oder Film einlegen, um das einfallende Licht zu fixieren und später zu einem Foto zu entwickeln.
Dieses englischsprachige Video zeigt euch, wie ihr ganz leicht eine Lochkamera aus einem Stück Karton basteln könnt:
Lochkameras schiessen Fotos mit echter analoger Ästhetik. Einige Abstriche müsst ihr aber in Kauf nehmen: die Brennweite ist abhängig von der Grösse des Lochs und dem Abstand zwischen Loch und Film. Bei den ersten Aufnahmen müsst ihr also mit der Belichtungszeit experimentieren, je nach Grösse der Kamera und dem verwendeten Film oder Fotopapier kann die optimale Belichtungszeit zwischen 10 und 30 Sekunden liegen. Für möglichst scharfe Fotos braucht ihr also unbedingt ein Stativ und ein unbewegliches Motiv bei hellem Tageslicht. Eine gewisse Unschärfe gehört beim Fotografieren mit Lochkameras aber dazu. Fürs Wechseln und Entwickeln des Films braucht ihr zudem eine Dunkelkammer.
Kreative Lochkameras
Beim Design eurer Lochkamera sind eurer Kreativität keine Grenzen gesetzt: Vom Schuhkarton über Streichholzschachteln bis zu Getränkedosen – alles kann eine Lochkamera werden! Hier seht ihr einige Beispiele, wie unterschiedlich fertige Lochkameras aussehen können.
Neue Verwendung für eine alte Spiegelreflexkamera
Alternativ könnt ihr eure Lochkamera auch aus dem Gehäuse einer ausgedienten Spiegelreflexkamera bauen. So könnt ihr den Film wie gewohnt auch im Hellen wechseln und beim Fotodienst entwickeln lassen, wenn ihr keine eigene Dunkelkammer habt. Hier seht ihr im Video, wie aus einer alten Canon eine funktionierende Lochkamera wird:
Und zum Abschluss habe ich hier noch einige schöne Beispiele für die Ästhetik der Lochkamerafotografie zusammengestellt:

(www.lomography.com/homes/iloveyousummer)