TIPPS UND TRICKS: KONZERTFOTOGRAFIE
Alle Jahre wieder im Sommer kommt die Open Air-Saison. Auf den grossen Bühnen geben sich die Stars der Musikszene die Klinke in die Hand. Rock- und Pop-Konzerte bieten eine Vielzahl an spektakulären Momenten und dynamischen Motiven. Wie ihr die Action auf der Bühne in gelungenen Fotos festhalten könnt, möchte ich euch in diesem Blogbeitrag näherbringen.
Ein Open Air-Konzert ist eine grundlegend andere Situation als ein geplantes Shooting. Spontaneität, Improvisation und Unvorhersehbarkeit gehören zu Grossveranstaltungen dazu, auch darauf müssen wir uns als Fotografen gefasst machen. Für spektakuläre Bilder braucht es die richtige Technik und ein wenig Vorbereitung.
Die Vorbereitung
Wenn ihr auf Bilder eines bestimmten Künstlers aus seid, dann solltet ihr euch im Vorfeld mit der Performance vertraut machen. Auf YouTube gibt es zum Beispiel mehr oder weniger professionelle Konzertmitschnitte von so ziemlich jedem Musikstar. Das bietet die Möglichkeit, die Bewegungsabläufe und Routinen zu studieren und so schon einige Posen herauszusuchen, die ihr später am Konzert festhalten wollt. Und ihr könnt schon mögliche Stolpersteine bestimmen: Wenn der Gitarrist immer nur auf seine Füsse starrt, eignet er sich eher nicht als Motiv. Auf der anderen Hand ist eine Sängerin, die ständig quer über die Bühne rennt, zwar publikumswirksam, aber schwierig im Bild festzuhalten.
Die Ausrüstung
Wegen der schwierigen Lichtverhältnisse empfiehlt sich für Konzertsituationen eine Linse mit einer Aperturblende für Blendzahlen zwischen f/2.8 und f/1.4. Um die schnellen Bewegungen der Musiker scharf einzufangen, ist zudem eine Kamera mit schneller Verschlusszeit und hohem ISO-Wert unabdingbar. Auf den Blitz könnt ihr hingegen getrost verzichten: gegen die Scharen an Scheinwerfern, die auf modernen Konzertbühnen zum Einsatz kommen, kommt kein Fotoblitz an.
Die Komposition
Wenn die Vorbereitung sitzt und die Technik mitmacht, ist der Konzertfotograf bereit für den grossen Auftritt. Jetzt geht es an die Komposition der Bilder. Konzerte sind in diesem Aspekt eine besondere Herausforderung, weil sich die Künstler die Bühne mit Instrumenten, Mikrofonen, Lichtanlagen und weiterem Equipment teilen. Für gute Konzertfotos sollte man versuchen, sowenig solche Ablenkungen wie möglich im Bild zu haben. Ähnliches gilt für den Hintergrund: Videoleinwände, Projektionen und Kulissen können einen beeindruckenden Rahmen liefern, sie können ein Foto aber überladen und vom eigentlichen Motiv ablenken. Auf der anderen Seite können sich im Trubel von Bühnenlicht und Kunstnebel interessante Konturen und Silhouetten formen und so viel Atmosphäre erzeugen.
So viel zur Theorie. Jetzt also raus an die Festivals, um die Stars vor die Linse zu bekommen!